Der Steppensee

Auszug aus dem bevorstehenden Buchprojekt

Der Neusiedlersee - ungarisch: Fertő tó, wobei "fertő" wörtlich "Sumpf" bedeutet- ist, wie der Balaton, einer der wenigen Steppenseen Europas und der größte See Mitteleuropas ohne natürlichen Abfluss. Er liegt überwiegend in Österreich und zu einem geringeren Teil in Ungarn.

Der See zeichnet sich durch seinen Schilfgürtel, seine geringe Tiefe und das milde, aber windige Klima aus. Die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt wird durch die Errichtung der Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel und Fertő-Hanság sowie durch die Ernennung zum UNESCO-Welterbe unter dem Namen Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See geschützt. Der seichte See wird überwiegend durch Niederschläge gespeist und durch Verdunstung entwässert. Dadurch ist der Wasserstand den Wetterbedingungen unterworfen und schwankt naturgemäß stark. Der Wasserspiegel liegt im Mittel bei etwa 115,45 m ü. A., die maximale Tiefe beträgt nur etwa 2 Meter. Die unterjährige Schwankungsspanne liegt bei 60 bis 80 Zentimeter. Im August werden die niedrigsten Wasserstände gemessen.

Nur etwa 60 Kilometer südlich von Wien gelegen, ist der Neusiedler See seit den 1920er Jahren ein beliebtes Wochenend- und Urlaubsziel, insbesondere für jene Wiener, die der Stadt entfliehen möchten.

Eine etwas wohlhabendere Gruppe von Besuchern besitzt oder mietet eine der etwa 450 bewohnbaren Pfahlbauten, die am Rande der weitläufigen Schilfgürteln entlang des Seeufers liegen. Obwohl der Neusiedler See mit maximal 1,80 Metern relativ flach ist, sind diese Behausungen nur mit dem Boot erreichbar. Andere Besucher besitzen Boote oder sogar eine Yacht, während Tagestouristen kleine Boote, Tretboote oder Ausflugsboote mieten, um ihren Freizeitaktivitäten nachzukommen...